Über die Vereinbarkeit von Gesundheit und Life-Style

26 Okt

Wie ich bereits hier erwähnte, war ich vor einiger Zeit als Zuhörerin bei einer Podiumsdiskussion, bei der es darum ging, dass sich gemäß einer von den Veranstaltern in Auftrag gegebenen Demografie-Studie die Menschheit (in diesem Falle die Oberbayerns) einer immer höhere Lebenserwartung erfreuen darf. Wobei gemäß dieser Studie von „freuen“ wohl eher nicht die Rede sein wird, weil anscheinend das höhere Lebensalter nicht unbedingt mit einer höheren Lebensqualität einher gehen wird.

Leider wurde in dieser Podiumsdiskussion mehr über das Problem des (zukünftig) noch größer werdenden Bedarf an Ärzten und Pflegeeinrichtungen diskutiert (den ich an dieser Stelle auch gar nicht wegdiskutieren möchte), als darüber wie es erreicht werden kann, dass die Menschen zukünftig zwar älter aber nicht unbedingt kränker werden müssen.
Dabei wurde das für diese Situation extrem hilfreiche (Zauber-)Wort „Prävention“ von den Teilnehmern der Diskussion eher mit einem abfälligen „Ach ja, das schon wieder“ gewürdigt.

Diese Denkweise scheint nun allerdings völlig dem Usus der heutigen Zeit zu entsprechen, denn sowohl in der Politik wie auch in der Wirtschaft scheint es an der Tagesordnung zu stehen, kurzfristige Ergebnisoptimierung zu betreiben, die sich auf die Zeitdauer der amtierenden Landes- und Unternehmens-Fürsten begrenzt. Was aus meiner Sicht aber weder für wirklichen Weitblick und noch für Nachhaltigkeitsbewusstsein spricht.

Prävention und Lifestyle

Denn wenn jeder frühzeitig investierte Euro (der beispielsweise für eine Schulung von Gesundheits-bewusstsein und Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen investiert wird) am Ende des Tages Millionen oder Milliarden von Euro spart, die für die Diabetesmedikamente und Blutdrucksenker der zukünftigen Diabetiker ausgegeben werden müssten, wäre das zwar ein nachhaltiges und langfristiges Ergebnis, mit dem Nachteil, dass es sich aber leider nicht unsere heutigen Damen und Herren Politiker auf die Fahnen schreiben können, sondern primär die zukünftigen Generationen profitieren. Schwieriges Dilemma, nicht nur für „die da oben“, sondern auch für jeden einzelnen von uns…

Denn ein paar Wochen später bekam ich eine Studie in die Hand, in der es um Life-Style ging. Unter Life-Style fielen für mich bis zu dem Zeitpunkt (und auch nach dem Verständnis von Wikipedia) eher Lebensstile, die stark auf Luxus und Konsum ausgerichtet sind und mit Adjektiven wie „modern“ und „stylish“ assoziiert werden können. Vor allem in den sogenannten „Lifestyle-Medien“ sind hauptsächlich Hinweise auf Partys, Unterhaltungs- und Vergnügungsveranstaltungen, Diskotheken, Restaurants, Mode usw. zu finden.

Insofern klingt das Wort „Prävention“ (im Sinne von gesundes Essen oder ausreichend Bewegung) natürlich im ersten Ansatz auch auf der persönlichen Ebene eher nach Verzicht oder einer scheinbaren Einschränkung an Genuss oder Lebensqualität an, als nach Life-Style.

Dennoch sehe ich die Chance, sich auch im Alter noch einer hohen Lebensqualität und einem hohen Maß an Gesundheit zu erfreuen, durchaus als langfristigen Mehrwert für jeden einzelnen von uns wie auch für die Gesellschaft. Denn Gesundheit und ein gesunder Körper sind nicht – wie weitläufig verbreitet –  ein Luxusgut, das man hat oder nicht, sondern etwas zu dem man durch sein eigenes Verhalten etwas beitragen kann, und zwar je früher desto besser. Ich unterstelle Ihnen an dieser Stelle einfach mal, dass Sie Ihr Auto ja vermutlich auch regelmäßig zum Service bringen und es nicht gerade mit den billigsten Ölen und Kraftstoffen befüllen, den Sie finden…

Die Herausforderung dabei in Bezug auf das gesunde Altern ist, dass dies ein komplettes Umdenken erfordert. Neben einer kompletten Neustrukturierung unseres Gesundheitssystems (auf das ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte) verlangt dies nämlich von jedem einzelnen von uns einen proaktiven Lebensstil, mit dem so früh wie möglich begonnen werden kann. Wichtig dabei ist das Verständnis, dass nicht nur mit Cremes oder notfalls auch Schönheits-OPs zum Erhalt der äußeren Schönheit beigetragen wird. Sondern auch zur Erhaltung der „inneren Schönheit“ und vor allem Gesundheit kann eben auch schon in der Jugend beigetragen werden, vorzugsweise mit gesundem Essen, ausreichend Bewegung, sowie Alkohol- und Nikotin-Abstinenz. Auch Schlaf anstatt vieler durchfeierter Nächte leistet langfristig einen positiven Beitrag zu unserer Gesundheit. Insofern finde ich es einen interessanten Gedankengang, den ich besagter Studie entnommen habe und den ich hier deshalb aufgreifen möchte, die weiterentwickelte Form von Lifestyle als „Life-Design“ zu betrachten.

Die wichtige Botschaft dabei ist, dass ein gesunder Lebenstil (Life-Style)  nicht Verzicht und Zwang bedeuten, sondern Genuß und Freude!
Denn wer weiß, vielleicht wird auch dem gemeinsamen Kochen einer gesunden Mahlzeit im Freundeskreis ein vergleichbarer „stylischer“ Status eingeräumt wie das gemeinsame Konsumieren überteuerter alkoholischer Getränke und lauter Musik beim nächtlichen Disko-Besuch. Ebenfalls interessant ist, dass das Wort „Sport“ hergeleitet ist vom lateinischen dispertare: sich zerstreuen, sich vergnügen. Ziehen Sie also bitte auch in Erwägung, dass Sport Spass bereiten darf!

Die neue, zukünftige Definition von Lifestyle wäre also, dass Lifestyle die Kunst  ist, für die Gestaltung seiner eigenen Gesundheitszufriedenheit selbst die Verantwortung zu übernehmen. Jeder von uns hat für sich selbst die Aufgabe und kann die entsprechenden Fähigkeiten erlernen, sich seine Gesundheit selbst zu entwickeln!
Was meiner Meinung nach gar nicht so schwer ist. Denn genauso wie für die deutliche Mehrheit unserer Gesellschaft ein gewisses Maß an Körperhygiene (also beispielsweise Händewaschen oder Zähneputzen) mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden ist, kann zukünftig auch eine neue Form der Hygiene selbstverständlich werden – die Psycho-Hygiene. Was das ist? Den Körper/Kopf sowie den Geist und die Seele rein halten von psychischem „Müll“. Wie das geht? Ganz einfach: mit  Bewegung, Entspannung, Mentaltraining. Denn nachdem dies dem ganzheitliches Konzept der Burnout-Lotsen entspricht, haben Sie auch gleich ein ganzes Netzwerk an Ansprechpartnern zur Verfügung, die Sie hier finden.

Für den Raum München stehe ich Ihnen zur Verfügung, für Diskussionen wie auch für Unterstützung.
Bitte sprechen Sie mich an!

Literatur-Tipp:
Healthness: Die nächste Stufe des Megatrends Gesundheit„,
erschienen im Verlag Zukunftsinstitut, 136 Seiten,
ISBN-10: 3938284668 bzw. ISBN-13: 978-3938284667

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