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Fifty shades of …

17 Dez 50 shades of fall – Schönbrunn im Herbst

…Fall

50 shades of fall – Schönbrunn im Herbst

Abb. 1: 50 Shades of Fall – Schönbrunn im Herbst

Vor gut einem Monat – es war noch Laub auf den Bäumen und noch nicht so kalt wie jetzt – war ich auf einem Kurztrip in Wien und ging im Park von Schloss Schönbrunn spazieren. Was soll ich sagen? Als Natur-Freak konnte ich mich regelrecht begeistern an der herbstlichen Farbpracht, die sich mir bot: Die vielen ver-schiedenfarbigen Blätter, die an den ordentlich zurecht­gestutzten Bäumen hingen, leuchteten um die Wette.

So erschienen mir die Alleen wie ein Regenbogen, dessen Farbspektrum sich freilich auf die gelb-orange-roten Farbtöne beschränkte, in Abhängigkeit von Baumsorte und Sonnenstrahlung. Mir ging das Herz auf.

… Spring

Frühling auf dem Jakobsweg

Abb. 2: 50 Shades of Green – Frühling auf dem Jakobsweg

Genauso erfreuen konnte ich mich auch an der Farbpracht, die mir auf einem meiner monat-lichen Pilgertage LeerLauf für den Kopf auf einem der Münchner Jakobswege entgegen-strahlte.

Das war im Frühjahr, und das frühlingsfrische Grün der Bäume leuchtete um die Wette mit der Sonne – und weil die sich gerade hinter den Wolken versteckte, hat das leuchtende Grün in all seinen Schattierungen sogar auch gewonnen.

… Sky

50 shades of Sky

Abb. 3: 50 Shades of Sky – Wetter-Wolken-Meer

Faszinierend auch dieser Himmel über dem Atlantik auf Teneriffa. Mit den minütlich abwechselnden Grau-Blau-Tönen von Himmel und Meer bot sich dem Betrachter ein beeindruckendes Schauspiel. Warten auf den Regenschauer?

Der ließ jedoch auf sich warten – zumindest am Ort der Betrachtung jedenfalls. Eine gute Stunde nach dieser Auf-nahme waren die Wolken sogar bereits wieder verschwunden, und die Sonne strahlte für die nächsten paar Stunden was das Zeug hielt. Das nenne ich Wandlungsfähigkeit und Lebendigkeit.

Ein starkes Bild jedenfalls – auch wenn man für seinen Urlaub sicherlich ein strahlendes Blau vorziehen würde.

… Mind

Ich weiss nicht, wie es Dir, liebe Leserin, lieber Leser, beim Anblick dieser Auswahl an Bildern geht – ich finde die Vielfalt und die zahlreichen Farb-Schattierungen, die uns die Natur mit ihren unterschiedlichen Facetten zeigt, jedenfalls faszinierend. Ich werde auch nicht müde, mich immer wieder daran zu erfreuen.

Zwar bedarf es immer auch ein wenig Achtsamkeit, sich inmitten der Geschehnisse unseres Alltags an solch scheinbar kleinen Momenten erfreuen zu können. Für mich bedeuten diese Augenblicke jedes Mal einen Mini-Urlaub. Auszeit. Hier. Jetzt.

Gleichermaßen spannend finde ich es aber auch, wenn ich mir unsere Kommunikation anschaue. Obwohl es in letzter Zeit ja etwas en vogue geworden zu sein scheint, die Ereignisse dieser Welt oder deren Protagonisten etwas polarisierend darzustellen, finde ich: So einfach ist es nicht.
Auch wenn uns eine Einteilung von Sachverhalten in: Die Guten — die Bösen, richtig oder falsch, Ich/Wir — die anderen, meine Wahrheit vs. Dein Irrtum, Entweder — Oder, Zustimmung oder Widersprechen gewissermaßen eine Orientierung im Leben geben kann, wird es meiner Meinung nach der heutigen Lebensrealität nicht gerecht. Vielfalt & Lebendigkeit lassen sich halt viel besser in bunt oder in Sowohl-als-auch darstellen als in Schwarz-Weiss.

 

Meinungsverschiedenheiten

50 shades of Mind

Denn genauso kann es auch mein Leben bereichern, wenn ich in der Diskussion mit einem Menschen, der eine andere Einstellung hat als ich, versuche hinter das Schwarz & Weiss unserer Überzeugungen zu schauen, z.B. indem ich seine Grundannahmen erforsche. Oftmals lässt sich dabei auch eine gemeinsame Basis finden und es stellt sich heraus, dass der eine oder andere nur in seinen Schlussfolgerungen anders abgebogen ist.
Um wievieles leichter kann so ein Konsens werden, wenn nur noch die halbe Wegstrecke an Meinungsverschiedenheit überwunden werden kann!

 

 

 

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Von Konzepten und was das mit dem Urlaub zu tun hat

5 Apr

Gehören Sie auch zu den Leuten, die (wie ich auch) gerne Konzepte machen?

Auch in meinem Umfeld höre ich immer wieder – vor allem während meiner Zeit als Angestellte hörte ich es sehr oft: „Schick mir mal das Konzept für…“ oder „Ich muss noch ein Konzept für mein neues  Seminar/Vortrag etc. machen“.  Ist doch alles ganz normal, oder? Vor allem, wenn man kreativ oder künstlerisch tätig ist, gehört das ja zum guten Umgangston.

Nun, eine neue Perspektive auf das Thema ‚Konzepte machen‘ gewann ich neulich während meines letzten Urlaubs. Die Betonung in meiner Eingangsfrage liegt nämlich nicht auf den Konzepten, sondern auf dem Wort machen.

Ich war in Spanien unterwegs, genauer gesagt, es war am 8. Dezember, einem gesetzlichen, katholischen Feiertag in Österreich und weiteren Ländern, darunter eben auch in Spanien, nämlich Mariä Empfängnis. (Es mag auch meiner protestantischen Erziehung geschuldet sein, dass ich diesen Feiertag nie so recht verstanden habe. Dank Wikipedia weiß ich nun, dass die Schwangerschaft sich nicht auf die Zeit bis zur Geburt Jesu an Weihnachten bezieht, sondern auf die Zeit bis zum Feiertag Mariä Geburt am 8. September).
Aber das nur nebenbei.

An meinem Urlaubsort jedenfalls lief an diesem Tag alle Welt in die große Kirche im Ort. Wie wir nach einer Weile feststellten, war diese Kirche eben genau dem Feiertag geweiht, nämlich Santa Maria Concepción (da in Spanien gefühlt jede zweite Frau Maria heißt, der Muttergottes zu Ehren, haben die meisten noch einen zweiten Vornamen, um diese zu spezifizieren).

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Concepción, oder auf Deutsch eben Empfängnis, auch die eines Kindes, ist nichts, was man aktiv machen, gestalten oder gar forcieren kann. Sondern ein Konzept ist etwas, das geschieht. Oder – wenn man so will – etwas, das vom Himmel fällt, oder noch anders ausgedrückt: Ein Akt der Gnade.

Das gilt natürlich entsprechend auch für Konzepte (oder was korrekter wäre: Konzeptionen*), denn die Begriffe leiten sich ja voneinander ab. Natürlich kann man sich hinsetzen, um gezielt über bestimmte Aufgaben- oder Fragestellungen nachzudenken.

Aber die richtig guten Geistesblitze hat man ja bekanntlich nicht am Schreibtisch, sondern erfahrungsgemäß eher unter der Dusche, auf dem Klo, beim Einkaufen oder beim Spazierengehen.

Loslassen. Aufhören zu wollen. Einen Schritt zurück machen.

Also, wenn Sie das nächste Mal krampfhaft auf der Suche nach einem neuen Konzept sind: Lassen Sie los. Hören Sie auf zu wollen. Machen Sie einen Schritt zurück. Gehen Sie aus dem (Schreibtisch-)Kontext. Gehen Sie Spazieren, am besten durch die Natur. Treffen Sie andere Menschen. Oder Meditieren Sie.

Dadurch schaffen Sie freien Raum in Ihrem Kopf, in dem etwas Neues entstehen und empfangen werden kann.

Bei der Problemlösung helfen kann auch eine Technik, die „Aus der Zukunft her führen“ heißt.
Im gleichnamigen Buch von C. Otto Scharmer erfahren Sie wie es geht.

Allerdings geht es erfahrungsgemäß leichter, sich anleiten zu lassen. Das nehme ich Ihnen gerne ab. Vereinbaren Sie gleich einen persönlichen Termin mit mir!

Zum Buch geht es hier:

Aus der Zukunft her führen“ von C. Otto Scharmer

 

 

* ein Konzept ist ja im eigentlichen Sinn ein eher abstrakter, philosophischer Begriff,
der nur im Umgangssprachlichen häufig für die konkretisierende Wortbedeutung Konzeption verwendet wird

Winter-Ge(h)danken

22 Jan KristallBeeren

Heute sind wir im Rahmen des Pilgertages „LeerLauf für den Kopf“ wieder ein wenig auf dem Jakobsweg gepilgert. Gerne möchte ich ein paar Ge(h)danken und Eindrücke mit Euch teilen:

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WinterWald

 

Trotz dunstig-frischer Kälte
blauer Himmel und Sonnenschein.
Der weiße Winter-Wald
hebt sich farblich davon ab.

frostversponnen

frostversponnen

Gefrorene Spinnweben
benetzen den Christus am Wegkreuz.
Trotz allem –
es fließt der Fluss unbeirrt.

 

Eiskristallwelten

Schneeflockenkristalle

Neben uns auf dem Feld
die Spuren eines Hasen –
und von jemandem,
der am Wegrand lang-gelaufen ist.

Schneeflockenkristalle,
Frostbeeren an den Büschen,
Eiskristallblätter an Zweigen und Gräsern
Eis-Stalagmiten am Wasserfall.

Wasserfall

Eisstalagmiten

 

 

Rote Nasen, kalte Finger,
so kalt, dass Worte und Gedanken einfrieren.
Außer dem Knirschen der Schritte –
Um uns und in uns: Nur — STILLE.

(c) Bilder aus eigenem Bestand

Video

Metamorphose – Veränderung

17 Aug
Die Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling – wie sie sehr schön in diesem Video von Terra X zu sehen ist – erklärt wie ich finde wunderbar, warum uns Transformation so schwer fällt.
Was wir für uns daraus ableiten können, ist:
1. Es braucht Geduld und Vertrauen – um die Phase zu überbrücken, in der „das Alte“ (die Raupe) nicht mehr passt und „das Neue“ (der Schmetterling) noch nicht seine Form gefunden hat, ja diese teilweise sogar noch nicht mal erkennbar ist.
2. Rückzug und Kraftschöpfen (in jeglicher Hinsicht) sind dabei ein guter Weg.
Viel Spass bei Eurer persönlichen Veränderung – auf dass Euch bald die Flügelchen trocken sind und ihr mit Leichtigkeit Eure neue Lebensphase genießt.

Ackern wir uns zu Tode?

9 Aug

Diesen Beitrag hielt ich (so oder so ähnlich) in freier Rede am 08.08.2016 bei den ToastMastern, Speakers Corner in München:

Karōshi.

Karōshi ist japanisch und bedeutet Tod durch Überarbeiten. Also einen plötzlichen berufsbezogenen Tod. Die Todesursache ist dabei meist ein durch Stress ausgelöster Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Japan trat das Phänomen bereits in den 1970ern auf, wo Arbeitnehmer über Jahre hinweg sechs bis sieben Tage pro Woche mehr als zwölf Stunden täglich arbeiteten.

Aber auch in Deutschland machten vor einigen Jahren ähnliche Schlagzahlen in Deutschland die Runde: Arbeiten bis zum sprichwörtlichen Umfallen – immer mehr Menschen brechen heutzutage stressgeplagt bei der Arbeit schwer erkrankt zusammen – und scheiden nicht selten nach Burnout, Schlaganfall oder Herzinfarkt komplett aus dem Berufsleben aus.

Ackern wir uns zu Tode? Ich sage: Nein.

Denn seit 3 Jahren haben wir uns ein Stück Ackerfurche gepachtet, daher bin ich der Meinung wir ackern nicht viel genug!
Im Gegenteil, seitdem bin ich der Meinung, dass das Betreiben von Ackerbau oder zumindest einer kleinen Acker-Parzelle oder eines kleinen Gartens Stress reduziert und so vor dem Umfallen bei der Arbeit schützt:

Somit möchte ich Euch 3 Gründe nahelegen, warum m. E. jeder Ackerbau betreiben sollte:

  • Es ist gesund. Insbesondere Menschen, die sonst viel Zeit vor dem Computer sitzen und vor allem solche, die nicht ganz so sportlich sind, haben dadurch die Möglichkeit, Zeit an der frischen Luft zu verbringen und sich auf einfache Weise körperlich zu betätigen.
  • Egal, mit was für hochgeistigen Projekten und Ideen wir uns in unserer Arbeit beschäftigen, die Hände in der Erde zu haben, Unkraut zu jäten oder Saatgut bzw. Setzlinge zu Pflanzen verbindet uns mit dem Boden der Tatsachen. Es erdet ungemein.
    Wenn ich auf unserem Acker stehe und sehe, wie viele vor mir liegende Meter Acker noch umgegraben, Unkraut gezupft oder bepflanzt werden soll, geht es mir immer so wie dem Straßenkehrer Beppo in Michael Endes Buch „Momo“:

„Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich.
Man denkt, die ist schrecklich lang, das kann man niemals schaffen.
Aber man darf niemals die ganze Straße auf einmal denken.
Man muss nur an den nächsten Schritt denken,
an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.
Auf einmal merkt man, dass man die ganze Straße gemacht hat.
Man hat gar nicht gemerkt, wie, und man ist gar nicht außer Puste.“

So gesehen, finde ich, hat Ackern etwas Meditatives!

  • Es erhöht die Wert-Schätzung gegenüber unserer Nahrung.
    Das selbst angebaute Gemüse zu essen, macht mich stolz. Außerdem schmeckt es viel besser als gekauftes. Wenn ich im Laufe von Wochen und Monaten sehe, wie viel Arbeit nötig ist, um 5 Karotten zu ernten, auch wenn die Arbeit noch so viel Freude macht, kommt mir immer wieder der Gedanke in den Sinn, unter welchen Bedingungen wohl die Karotten aufgewachsen sind, die man für 79 Cent das Kilo im Supermarkt kaufen kann.

Vermutlich denkt sich jetzt der eine oder andere von Euch: „Ich wohne hier in der Stadt, wie soll ich mir da ein Stück Acker leisten können bei den Bodenpreisen“ – oder: „Schrebergärten sind mir zu spießig.“

Auch in der Stadt gibt es verschiedene Möglichkeiten oder Initiativen, die dabei helfen, sich ein Stück Acker zu mieten und Gemüse anzubauen:

  1. Krautgärten – eine Initiative der Stadt München, gibt es in vielen verschiedenen Stadteilen
  2. ÖBZ (Ökologisches Bildungszentrum) in Daglfing
  3. O’Pflanzt is-Gemeinschaftsgärten – eine Privatinitiative in Schwabing/Neuhausen

So möchte ich abschließen mit einem Zitat des  indischen Dichters und Philosophen Rabindranath Tagore (1861 – 1941):

„Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen durch den Garten.“

Also, worauf wartet ihr noch?

Bist Du richtig verbunden?

17 Jun

Diesen Beitrag hielt ich (so oder so ähnlich) in freier Rede am 13.06.2016 bei den ToastMastern, Speakers Corner in München:

Was haben das Internet und Spiritualität gemeinsam?

Nun, auf den ersten Blick nicht so viel. Bei genauerem Hinsehen können beide dieser scheinbar sehr verschiedenen Bereiche mit dem Begriff „Verbundenheit“ zusammen-gefasst werden.

Nun wird Spiritualität sowohl aus der Sicht von sehr religiösen Menschen als auch aus der Sicht von eher a-religiösen Menschen häufig als etwas esoterisch betrachtet. Dabei wurde Spiritualität sogar wissenschaftlich erforscht. Es wurden viele Menschen befragt und als Ergebnis kristallisierte sich der Begriff „Verbundenheit“ heraus – Verbundenheit, mit dem was uns umgibt.

Anhand einiger Beispiele möchte ich Euch zeigen, dass Verbundenheit gar nicht so etwas Exklusives ist wie viele meinen, sondern es möglich ist für jeden, diese in der einen oder anderen Dimension zu erfahren – von diesen Dimensionen gibt es vier:

  1. Verbundenheit mit der Natur, dem Kosmos
    Wer von Euch beispielsweise schon mal in den Bergen war und auf dem Berggipfel das Gefühl von besonderer Erhabenheit oder Demut beim Ausblick über die Umgebung hatte, kann nachvollziehen, was ich meine.
    Genauso, wie ein Spaziergang im Wald oder das Rauschen des Meeres am Strand ein Gefühl von Einssein mit der Natur hervorrufen kann.
  2. Verbundenheit mit den Mitmenschen, der sozialen Umwelt
    Das kann sich beispielsweise darin zeigen, wenn man an einen lieben Menschen denkt – und dieser dann ein paar Minuten später anruft.
    Oder wenn im gemeinsamen Gespräch aus dem Moment heraus neue Ideen und Möglichkeiten entstehen, die einer alleine nie gehabt hätte – die höhere Intelligenz der Gruppe sozusagen.

Das ergibt quasi eine horizontale Achse, deshalb werden diese beiden Dimensionen auch horizontale Verbundenheit genannt.

  1. Verbundenheit mit sich selbst
    Das bedeutet, zu fühlen – nicht nur vom Kopf her zu wissen -, wie ich mich gerade fühle. Bin ich traurig, bin ich glücklich, müde oder erschöpft, und dies wirklich zu fühlen.
  2. Verbundenheit mit dem Universum, dem Göttlichen, dem Größeren Ganzen
    Für eine wissenschaftliche Arbeit habe ich mit vielen Menschen gesprochen, die dafür unterschiedliche Begriffe oder Namen haben. In den monotheistischen Religionen sagt man: Gott, JHWE oder Allah, bei den Indianern sagt man glaube ich „großer Geist“ und für wieder andere ist damit ein universelles Wirkprinzip gemeint, das allem zugrunde liegt.
    Egal wie sie es nennen, die Menschen empfinden eine Verbundenheit mit etwas, das sie übersteigt und das dann bei ihnen den einen oder anderen guten Ein-Fall hervorruft.

Was eine vertikale Achse ergibt, die sich mit der horizontalen Achse im Individuum kreuzt, genauer gesagt: In dessen Herz.

Verbundenheit

Das ist die Essenz der Verbundenheit. Man erzeugt sie am besten, indem man jemandem oder etwas seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Also NICHT indem man während einer Unterhaltung oder bei einem Spaziergang durch den Wald nebenbei noch schnell Emails liest, sondern einfach nur da ist – mit all seinen Sinnen und aus dem Herzen heraus.

Präsent zu sein heißt, jemandem oder etwas seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. So, wie es sich anfühlt, wenn man barfuß am Strand den Sand zwischen den Zehen fühlt, oder das Vogelgezwitscher oder beim Spaziergang den Duft des Waldes wahrnimmt. DAS ist echte Präsenz.

Nicht zuletzt bedeutet das englische Wort present für Präsenz auch Geschenk.

Verbundenheit IST ein Geschenk, zumindest mal für uns selbst. Denn wir verschaffen uns dadurch Momente, die uns in Erinnerung bleiben. Erinnerungen sind es schließlich, die das Leben ausmachen.

Deshalb möchte ich Euch einladen, verbunden zu bleiben – und zwar nicht dem Smartphone sondern so wie auf dem obigen Flipchart.

 

Merk- und Denkwürdiges unterwegs

28 Apr

Am letzten Sonntag war wieder ein Pilgertag „LeerLauf für den Kopf“. So gingen wir von Schäftlarn nach Starnberg, wo uns – natürlich neben vielen schönen Dingen – auch einige Denk- und Merkwürdigkeiten begegeten. Wobei die Tatsache , dass es Ende April urplötzlich wieder angefangen hatte zu schneien, nachdem es quasi den ganzen Winter keinen Schnee gegeben hatte, an sich schon merkwürdig genug war.

Zum Beispiel fragten wir uns, wo derjenige, der sonst hier ist, wohl hingegangen war. Leider trafen wir niemanden an, um zu fragen …

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Außerdem bewunderten wir die „Fifty Shades of Green“…

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…und fragten uns, ob die Fledermäuse dies wohl lesen können…
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Und wir freuten uns mit den Schnecken, dass diese ihr Zuhause immer mit dabei haben!

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Möge es Ihnen gehen wie der Schnecke – und seien Sie bei sich zu Hause.
Oder anders: Seien Sie immer bei sich zu Hause!

 

Eine schöne Zeit wünscht Ihnen

Christina Bolte

Explosion!

12 Apr

In der letzten Woche hat es bei uns in der Nachbarschaft eine Explosion gegeben. Zuerst hatte ich es gar nicht so recht mitbekommen, weil ich ja tagsüber im Büro bin (das nicht bei mir im Haus ist).
Aber als ich dann am Samstag mittag aus dem Fenster schaute, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Irgendwas war anders. Tatsächlich musste ich einen Moment überlegen, bis es mir auffiel.

Draussen herrschte eine wahre Farb-Explosion! Ganz besonders beeindruckend finde ich derzeit das strahlende Gelb der Forsythien, welches im starken Kontrast zum leuchtenden Weiß der Apfelbäume und dem zarten Rosa der Kirsch- oder auch Pflaumenbäume, aber auch dem der Magnolien steht. Vor allem, weil von dieser ja auch noch dieser wunderbare, betörende Duft ausgeht.

Und so machten wir am Wochenende eine kleine Radtour an der Amper entlang. Wie bin ich froh, dass nun das triste Matsch-Grau des Winters weichen musste – auch die ersten Bäume kleiden sich in ein zartes Grün. Wenn wir Glück hatten, wurde das ganze von einem strahlend blauen Himmel gekrönt.

Zwar war die Idylle an der einen oder anderen Stelle stark unterbrochen vom strengen Duft des Bärlauchs – aber hey: Bärlauch ist ein tolles Heilkraut, dazu essbar und mega-gesund. Was kann mich der also stören?

Und so möchte ich Sie, liebe Leserin und lieber Leser, einladen auch in Ihrer Umgebung zu schauen, ob es bei Ihnen eine ähnlich Explosion gegeben hat. Nehmen Sie sie mit allen Sinnen war: die Farbpracht mit den Augen, den Duft mit der Nase und nicht zu vergessen die Wärme der Sonnenstrahlen mit der Haut und das Zwitschern der Vögel mit den Ohren.

Prägen Sie sich die Eindrücke aller Sinne ein, damit Sie am nächsten Regentag (der April macht ja was er will…) davon zehren können.

Und vielleicht haben Sie ja auch ein ganz persönliches Projekt oder eine schöne Idee, die nun, im Frühling, das Licht der Welt erblicken und erstrahlen darf.

Ich freue mich über Ihre persönlichen Frühjahrs-Knospen!

Herzlich, Ihre Christina Bolte

Herbst-Gedanken

25 Okt

Wenn ich dieser Tage so aus meinem Fenster sehe, freue ich mich über eine wahre Farbenpracht: Rotes Weinlaub, leuchtend orangefarbene Ahornblätter – und heute auch noch strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. An jeder Ecke (zumindest wenn man etwas auf dem Land wohnt) stehen Verkaufsstände mit ebenfalls leuchtenden Kürbissen. Erntezeit.

Auch auf unserem Ackerstück (siehe auch hier) – denn Ende Oktober ist immer Saisonabschluss. So machte ich mich heute auf den Weg, um noch die letzte Ernte einzufahren (wobei wir dieses Jahr wirklich reichlich belohnt worden waren, Hauptsächlich allerdings mit Zucchini…).
Und wo fuhr ich mit zwei großen Kisten an Ernte heim: große Mengen an grünem und rotem Mangold, Petersilie, Kapuzinerkresse und zwei kleine Kürbisschen (die wohl der zwischenzeitliche Fast-Frost vom Wachsen abgehalten hatte).

Trotzdem, dass ich mich eigentlich über die Ernte hätte freuen sollen, wurde ich auf dem Heimweg ein wenig wehmütig. Denn trotz der Farbenpracht ist der Herbst ja eigentlich die Jahreszeit des „Loslassens“: Von den langen, hellen Tagen haben wir uns schon vor Monaten verabschieden müssen, von den sommerlichen Temperaturen auch schon vor einer ganzen Weile, die Bäume müssen ihr Laub loslassen und stehen dann schon bald wieder ganz kahl da, was ich immer irgendwie etwas trostlos finde. Nicht zuletzt ist bald (nächste Woche) auch noch Allerheiligen, was nun auch mit Loslassen, Tod, Abschied nehmen zu tun hat.

Und so musste ich daran denken, dass auch in meinem Leben gerade zwei Episoden zu Ende gehen: Auf der einen Seite mein Büroraum, der mich durch die letzten zwei Jahre begleitet hat. Aus verschiedenen Gründen hat es sich so ergeben, dass unsere gemeinsame Zeit abgelaufen scheint. Was natürlich immer mit aufräumen, aussortieren und loslassen verbunden ist (zumindest nutze ich die Gelegenheit dazu…). Meistens wird unterschätzt, wie kraftraubend solche Loslass-Prozesse sind, da bin ich gefragt, gut für mich zu sorgen und zu schauen, was mir gut tut.
Und auf der anderen Seite ist da mein Studium, das mich die letzten fast drei Jahre sehr bereichert hat, welches demnächst seinen Abschluss findet – mit all den netten, tiefsinnigen Menschen, mit denen ich diese Zeit geteilt habe. Abschied nehmen ist da gleich doppelt anstrengend…

„Auf jedes Ende folgt wieder ein Anfang, auf jedes Äußerste folgt eine Wiederkehr“,
wusste schon Lü Bu We vor etlichen Hundert Jahren.[i]

In solchen Situationen des (vermeintlichen) Endes und des Abschiednehmens muss ich immer an meine letzten Tage auf dem Jakobsweg denken: Was mich damals mit Schmerz und Wehmut erfasste, erwies sich im Nachhinein als ein Wendepunkt in meinem Leben.

Was das betrifft, ist die Natur uns ein wundervolles Vorbild: Auf dem Humus dessen, was die Natur im Herbst verwirft und loslässt oder was (ab)stirbt und im Sinne des Wortes zu-grunde-geht, entsteht in der Stille des Winter und danach ein fruchtbarer Grund und Nährboden für Neues – neues Wachstum, neues Leben, neue Projekte. Transformation bedeutet Stirb und Werde: Altes loslassen, damit Neues entstehen. Dazwischen braucht es Rückzug, die Kraft der Stille und des Augenblicks. Präsent sein – und sich der eigenen Essenz gewahr werden.

Nutzen wir die herannahende Zeit des Winters – für uns um Ruhe zu finden, loszulassen, Kraft zu schöpfen – damit neue Projekte und Ideen auf der Grundlage unserer Essenz entstehen können.

Aber erstmal wünsche ich Ihnen: Fröhliches Ernten!

Ihre Christina Bolte

[i] Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 56

Vom Strassenkehren und biologischer Landwirtschaft

13 Apr

Seit wir im letzten Jahr von München „aufs Land“ (korrekter: ins Münchner Umland) gezogen sind, reiht sich – wie mir scheint – eine Spießigkeit an die andere. Neuerdings  probieren wir uns als Biobauern aus, denn wir haben uns für diese Saison eine Ackerfurche auf dem Sonnenacker gepachtet (woanders auch als „Krautgarten“ bekannt) um unser eigenes Gemüse anzubauen – und nebenbei auch noch viel Zeit an der frischen Luft verbringen und dabei mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommen.

Nun hört sich ein halber Bifang (1 Bifang sind 100 Meter Ackerfurche) eigentlich relativ wenig an. Wenn man allerdings davor steht und sieht, wie viel da noch von Steinen und Unkraut befreit werden möchte, kommen einem die vor einem liegenden 50 Meter vor wie die lange Strasse von Momos Strassenkehrer Beppo: „Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. […] Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt.“ (Zitat aus dem Buch von Michael Ende)

Gleichzeitig sind aber genau diese mühsamen, lästigen Tätigkeiten extrem wertvoll: Nicht nur sind Unkraut zupfen (per Hand versteht sich, denn Herbizide sind auf den Sonnenäckern nicht erlaubt) und Steine aussortieren extrem gut dazu geeignet, die eigenen destruktiven Energien auszutoben, die einen manchmal befallen.
Nein, es sind auch wunderbare Tätigkeiten, um nach einem anstrengenden Tag oder einer anstrengenden Woche am Schreibtisch den Kopf wieder frei zu bekommen. Die mechanischen, gleich-förmigen, Bewegungen veranlassen einen, sich nur auf das Stückchen Acker direkt vor einen zu konzentrieren und gleichen dabei einer Art Meditation.

Darüber hinaus war meine erste Lektion, die ich von „meiner“ Ackerfurche lernen durfte, wie wichtig diese nervigen Aufgaben, die so gar nicht in mein Bild von „ich bin dann mal Biobauer und zieh mein eigenes Gemüse“ passten. Auf Dauer ist es jedenfalls eine ziemlich mühsame Haltung und eine noch lästigere Tätigkeit, so gebückt dazustehen oder zu hocken, um das Unkraut oder die Produkte des Vorjahres-Pächters zu entfernen. Vor allem wenn man (noch) nicht erkennen kann, was es ist bzw. wird.

Aber immerhin will man ja wissen, was man erntet und sich nicht davon überraschen lassen, was kommt (zumindest geht es mir so). Ich fände es ziemlich blöd, am Ende etwas zu ernten, womit ich gar nichts anfangen kann, weil ich es womöglich nicht mag. Topinambur zum Beispiel wuchert ziemlich hartnäckig, schmeckt aber bei bestem Willen nicht jedem.

Und so passt das Biobauerntum irgendwie auch zu meinem Metier. Auch die gestressten Menschen, die zu mir kommen, erledigen häufig, was andere ihnen anschaffen, oder „schauen, was passiert“ – und wundern sich am Ende, dass ihnen das, was dabei heraus kommt, nicht gefällt.
Hier kann es helfen sich vorher zu überlegen, was man am Ende des Tages eigentlich ernten möchte, um dann seine Tätigkeiten entsprechend danach zu planen und auszurichten, auch wenn diese mitunter lästig sind und es somit einfacher erscheint, darauf zu verzichten.

Als kleines „Nebenprodukt“ kam mir, nach ein paar Stunden in gebückter Haltung, so ganz nebenbei auch noch der Gedanke, unter welchen Bedingungen eigentlich die Obst- oder Gemüsesorten produziert sein müssen, die man so für 1,29 Euro das Kilo im Supermarkt kaufen kann. Wieviele Stunden am Tag verbringen wohl die Leute, die berufsmäßig Gemüseanbau betreiben, in einer solchen Haltung oder wo kommen sie her? Oder brauchen die kein Unkraut zu zupfen, weil irgendwelche „ich will gar nicht weiter drüber nachdenken was für“-Mittel verwendet werden?

Na, wenn die Aussicht auf pestizidfreies, selbstgezüchtetes Gemüse mal nicht gleich noch mehr motiviert, das eigene Stück Acker von Unkraut zu befreien – Stück für Stück, Meter für Meter, Schritt für Schritt. Wie Beppo sagt: „Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“*

Wenn Sie also Unterstützung brauchen, was Sie im wörtlichen und/oder übertragenen Sinne in Zukunft nähren soll, sprechen Sie mich gerne an – ich helfe gerne weiter.

* Die ganze Geschichte von Beppo können Sie hier nachlesen oder dort nachhören – oder Sie kaufen sich gleich das ganze Buch, das ist auch eine schöne Auszeit 🙂