Gehören Sie auch zu den Leuten, die (wie ich auch) gerne Konzepte machen?
Auch in meinem Umfeld höre ich immer wieder – vor allem während meiner Zeit als Angestellte hörte ich es sehr oft: „Schick mir mal das Konzept für…“ oder „Ich muss noch ein Konzept für mein neues Seminar/Vortrag etc. machen“. Ist doch alles ganz normal, oder? Vor allem, wenn man kreativ oder künstlerisch tätig ist, gehört das ja zum guten Umgangston.
Nun, eine neue Perspektive auf das Thema ‚Konzepte machen‘ gewann ich neulich während meines letzten Urlaubs. Die Betonung in meiner Eingangsfrage liegt nämlich nicht auf den Konzepten, sondern auf dem Wort machen.
Ich war in Spanien unterwegs, genauer gesagt, es war am 8. Dezember, einem gesetzlichen, katholischen Feiertag in Österreich und weiteren Ländern, darunter eben auch in Spanien, nämlich Mariä Empfängnis. (Es mag auch meiner protestantischen Erziehung geschuldet sein, dass ich diesen Feiertag nie so recht verstanden habe. Dank Wikipedia weiß ich nun, dass die Schwangerschaft sich nicht auf die Zeit bis zur Geburt Jesu an Weihnachten bezieht, sondern auf die Zeit bis zum Feiertag Mariä Geburt am 8. September).
Aber das nur nebenbei.
An meinem Urlaubsort jedenfalls lief an diesem Tag alle Welt in die große Kirche im Ort. Wie wir nach einer Weile feststellten, war diese Kirche eben genau dem Feiertag geweiht, nämlich Santa Maria Concepción (da in Spanien gefühlt jede zweite Frau Maria heißt, der Muttergottes zu Ehren, haben die meisten noch einen zweiten Vornamen, um diese zu spezifizieren).
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Concepción, oder auf Deutsch eben Empfängnis, auch die eines Kindes, ist nichts, was man aktiv machen, gestalten oder gar forcieren kann. Sondern ein Konzept ist etwas, das geschieht. Oder – wenn man so will – etwas, das vom Himmel fällt, oder noch anders ausgedrückt: Ein Akt der Gnade.
Das gilt natürlich entsprechend auch für Konzepte (oder was korrekter wäre: Konzeptionen*), denn die Begriffe leiten sich ja voneinander ab. Natürlich kann man sich hinsetzen, um gezielt über bestimmte Aufgaben- oder Fragestellungen nachzudenken.
Aber die richtig guten Geistesblitze hat man ja bekanntlich nicht am Schreibtisch, sondern erfahrungsgemäß eher unter der Dusche, auf dem Klo, beim Einkaufen oder beim Spazierengehen.
Loslassen. Aufhören zu wollen. Einen Schritt zurück machen.
Also, wenn Sie das nächste Mal krampfhaft auf der Suche nach einem neuen Konzept sind: Lassen Sie los. Hören Sie auf zu wollen. Machen Sie einen Schritt zurück. Gehen Sie aus dem (Schreibtisch-)Kontext. Gehen Sie Spazieren, am besten durch die Natur. Treffen Sie andere Menschen. Oder Meditieren Sie.
Dadurch schaffen Sie freien Raum in Ihrem Kopf, in dem etwas Neues entstehen und empfangen werden kann.
Bei der Problemlösung helfen kann auch eine Technik, die „Aus der Zukunft her führen“ heißt.
Im gleichnamigen Buch von C. Otto Scharmer erfahren Sie wie es geht.
Allerdings geht es erfahrungsgemäß leichter, sich anleiten zu lassen. Das nehme ich Ihnen gerne ab. Vereinbaren Sie gleich einen persönlichen Termin mit mir!
Zum Buch geht es hier:
„Aus der Zukunft her führen“ von C. Otto Scharmer
* ein Konzept ist ja im eigentlichen Sinn ein eher abstrakter, philosophischer Begriff,
der nur im Umgangssprachlichen häufig für die konkretisierende Wortbedeutung Konzeption verwendet wird
Schlagwörter: Kirche, Konzepte, Lebensqualität, Loslassen, Meditation, Natur