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Warum ist Spagyrik heute noch relevant?

17 Mai

In Teil 1 des Beitrags erkläre ich, was Spagyrik überhaupt ist. HIER kannst Du ihn nachlesen.

Warum ist die Spagyrik auch heute noch relevant?

Interessanter ist denke ich die Frage, warum so ein „altes“ Herstellungs- und Therapie-Verfahren auch heute noch von Bedeutung ist.

Nun, wir leben heute in einer sehr turbulenten Zeit, in der auf vielen Ebenen  zahlreiche Veränderungen geschehen: Dank Weltraumtechnik erweitert sich der menschliche Aktionsradius sogar auch über den Planeten hinaus, der Buchdruck weicht zunehmend der digitalen Informationsbereitstellung. Durch verschiedene Transportmittel, die Globalisierung und das Internet ist die Welt immer enger zusammen gerückt. Nie war das Wissen so umfangreich wie heute und vermehrt sich tagtäglich weiter.

Die Menschheit wird sich womöglich bald den Planeten mit künstlichen Intelligenzen teilen dürfen. Regelmäßig kommt es heute in kurzen Zeitabständen immer wieder zu zahlreichen politischen Machtverschiebungen. In Folge dessen kommt es auch zu vor allem religiös motivierten Kriegen und großen Flüchtlings-strömen. Zahlreiche Epidemien (z. B. AIDS vor allem in der 3. Welt oder Diabetes und Depressionen auf den Wohlstandskontinenten) stellen große Heraus-forderungen an die medizinische Versorgung, Forschung und manchmal auch das Notfall-Management.

Alle diese Veränderungen und weitere damit einhergehende „Verschiebungen“ in unseren Weltbildern verursachen vielen Menschen Angst. Vor allem aufgrund der großen Dichte!  sind diese für sie schwierig zu akzeptieren bzw. zu verarbeiten.

Was hat das mit der Spagyrik zu tun?

Die Spagyrik wurde zu einer Zeit entwickelt (im 15. Jahrhundert, im ausklindenden Mittelalter¹), als die Welt in vielfältiger Hinsicht „aus den Angeln gehoben wurde„. Ich versuche mich kurz zu fassen.

Es gab in ganz Europa (also dem damaligen Erdkreis!) nicht nur in politischer Hinsicht zahlreiche veränderte Einflüsse und Machtwechsel. Sondern auch viele Kriege, vor allem religiös motivierte, und weitere Krisen (beispielsweise die Pest).
Gleichzeitig erlebten Wissen und Wissenschaft einen enormen Aufschwung: Das Spätmittelalter war die Zeit des aufsteigenden Bürgertums der Städte und der Geldwirtschaft.
Darüber hinaus wurde der Grundstein für die Renaissance gelegt. Damit gingen entsprechende Erweiterungen und Quantensprüngen in Bezug auf technischen, künstlerischen und ideologischen Fortschritt einher: Die Erfindung des Buch-drucks, in der Kunst entdeckten die Maler auch die Dreidimensionalität. Dank Christopher Kolumbus und seiner Entdeckung des amerikanischen Kontinents war die Welt nun viel größer. Zeitgleich kam es an verschiedenen Gegenden Europas zur Reformation. Die Eroberung Konstantinopels löste einen Strom byzantinischer Flüchtlinge und Gelehrter nach Italien aus. Dies wird im übrigen als mitverantwortlich für den Beginn der Renaissance  angesehen.

Auch wenn die meisten von den oben genannten Errungenschaften für uns heute so selbstverständlich sind, dass es uns unerklärlich scheint, dass es jemals anders hatte sein können: Es gibt viele Parallelen zwischen der damaligen und der heutigen Zeit.

Damals wie heute verlangt(e) es den Menschen einiges ab, mit diesen teilweise grundlegend veränderten „Weltbildern“ klar zu kommen und ihre Sichtweisen zu verändern.

Genau aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass die Spagyrik heute mehr denn je seine Daseinsberechtigung hat

und uns bei der Bewältigung vielfältiger Befindlichkeiten helfen kann.

Im Menüpunkt Spagyrik erfährst Du, in welchen konkreten Fällen die Spagyrik hilft.

Interessiert? Sprich mich an!

Quellen:

¹ https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalter#Spätmittelalter


Hinweis:
Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am auf einer anderen Webseite von mir, die nun aufgelöst wird.
Damals waren Pandemien und Künstliche Intelligenz noch keine Buzz-Words.

Was ist denn eigentlich Spagyrik?

10 Mai

Wann immer jemand meine Visitenkarte oder mein Praxisschild, das ich im Fenster hängen habe, genauer anschaut, werde ich gefragt, was eigentlich Spagyrik ist.
Meistens fängt es schon damit an, dass mein Gegenüber wissen möchte, wie man das überhaupt ausspricht oder sich vergewissern möchte, dass er/sie es richtig ausgesprochen hat. Wobei das sicherlich noch am Einfachsten zu beantworten ist:
Es spricht sich Spa [wie die Wellness-Landschaft] – gü – rik.

Und auch wenn es sich für manche Ohren „irgendwie unanständig“ anhören mag, hat es nichts Anrüchiges damit auf sich. Denn Spagyrik ist eine naturheilkundliche Therapieform, wenn man so will eine Art Unterkategorie der Pflanzenheilkunde. Manche bezeichnen sie auch als „große Schwester der Homöopathie“¹.

Die Spagyrik

ist ursprünglich eine bestimmte Form der Arzneimittelherstellung und in Folge dessen auch Therapie, die nach den weltanschaulichen und praktischen Regeln der Alchemie funktioniert, die pharmazeutische Sparte der Alchemie sozusagen. Sie geht zurück auf Theophrastus von Hohenheim (1493–1541), besser bekannt als Paracelsus, der diesen Begriff in einer Ermahnung an Ärzte verwendete.

Herstellung

Dabei weist die Spagyrik einige Unterschiede zur „normalen“ Pflanzenheilkunde auf, unter anderem im Bereich der Herstellung der Arzneimittel. Denn bei der Pflanzenheilkunde werden die pflanzlichen Wirkstoffe über ganz unterschiedliche Verfahren therapeutisch nutzbar gemacht. Zum Beispiel als Tee, Aufguss oder Mazeration – also Extraktion der frischen oder getrockneten Pflanzen mittels heißem oder kaltem Wasser – oder als Tinktur, Trocken- oder Flüssig-Extrakt oder auch als Medizinalwein).

Anders bei der spagyrischen Arzneimittelherstellung: So zum Beispiel gibt es in der Spayrik immer mehrere Prozessschritte, von denen ein ganz wesentlicher die Destillation ist, die auch fast immer zu Beginn des Prozesses steht. Dadurch werden bestimmte Wirkstoffe aus den Pflanzen herausgezogen. Das lässt sich auch aus der ersten Silbe spao aus dem Griechischen „(heraus)ziehen, trennen“ herauslesen.

Je nach Herstellungsverfahren folgen 1-2 weitere Prozessschritte, bis die verschiedenen Zwischenstufen am Schluss wieder zusammengeführt werden („Konjugation“). Das Ergebnis nennt sich auch „Quintessenz“ (oder auch „fünfte Essenz“, quinta essencia), der besondere Heilkräfte zugeschrieben werden. Auch das lässt sich aus der griechischen Schlußsilbe ageiro „vereinigen, zusammenführen“ ableiten.
Spagyrik bedeutet also letztendlich „die Kunst des Lösens und Bindens“². Wobei grundsätzlich nicht nur Pflanzen, sondern auch Salze und Metalle spagyrisch aufbereitet werden können.

Wenn Du noch ein wenig weiter über Herstellungsverfahren lesen möchte, und sich auch über weitere spagyrische Arzneimittelhersteller/-verfahren informieren möchte, kann dies hier oder hier tun.

Geregelte Verfahren

Wichtig zu wissen ist sicherlich, dass Spagyrik kein Hexenwerk ist – sondern die damaligen Herstellungsverfahren wurden von verschiedenen Pharmazeuten bzw. Ärzten wie beispielsweise A. von Bernus, P. Beyersdorff oder C.F. Zimpel weiterentwickelt. Zwar unterscheiden sich die verwendeten Verfahren in den einzelnen Herstellungsschritten deutlich voneinander.
Damit alles seine Ordnung hat, sind die heutigen sechs Herstellungsverfahren in den standardisierten Herstellungsvorschriften im Homöopathischen Arzenibuch (HAB) geregelt.

Rechtlich werden die nach dem HAB hergestellten Fertig-arzneimittel wie homöo-pathische Arzneimittel behandelt: d. h. es bedarf der behördlichen Genehmigung, um diese in Verkehr zubringen. An die Herstellungsbedingungen werden strenge Anforderungen gestellt.

Warum ist die Spagyrik auch heute noch relevant?

Interessanter ist denke ich die Frage, warum so ein „altes“ Herstellungs- und Therapie-Verfahren auch heute noch von Bedeutung ist.

Dies kannst Du im Folgeartikel nachlesen.

Im Menüpunkt Spagyrik erfährst Du, in welchen konkreten Fällen die Spagyrik hilft.

Quellen:

¹ https://www.apotheke-buehlau.de/naturheilkunde/spagyrik
² https://www.apotheke-buehlau.de/naturheilkunde/spagyrik-verfahren